Kennen Sie die neuesten Erkenntnisse aus der Lernforschung, die zu einer besseren Lernleistung führen? Wir haben daraus 5 Tipps zum besseren Lernen abgeleitet, die Sie sofort umsetzen können.
Wer Schulungen in Unternehmen anbietet, möchte bei den Teilnehmern praxisrelevantes Wissen aufbauen. Im Idealfall kann der Mitarbeiter dadurch langfristig auf Lerninhalte zugreifen und diese für seine tägliche Arbeit nutzen.
Doch Lernen ist leider nicht immer auf Dauer angelegt. Wer kennt das nicht aus seiner Schulzeit? Vieles, was wir in der Schule gelernt haben, steht uns heute nicht mehr zur Verfügung, weil wir es schlicht vergessen haben. Die Lernforschung präsentiert neue Erkenntnisse, die zu einer besseren Lernleistung führen.
Die Wissenschaft beschreibt, dass jeder gelernte Gedächtnisinhalt eine Speicherstärke und eine Abrufstärke hat (Theory of disuse (BJORK & BJORK, 1992).
Generell ist die Speicherkapazität unseres Gedächtnisses riesig. Einige Millionen Gedächtnisinhalte können wir locker in unserem Gehirn speichern. Viel schwieriger ist es, diese Inhalte auch wieder abzurufen. Die Abrufstärke beschreibt, wie verfügbar unser Wissen ist. Sie ist ebenfalls ein Gradmesser unserer intellektuellen Kompetenz. Diese beiden Gedadächtnisoperationen sind voneinander unabhängig und beeinflussen sich nicht.
Wenn Wissen kurzfristig verfügbar ist, sprechen wir von einer hohen Abrufstärke.
Wenn unser Wissen langfristig verfügbar ist, weist es eine hohe Speicherstärke auf.
Betriebliche Schulungen, die die Speicherstärke verbessern sind diejenigen, die sich an der Zukunft orientieren und langfristigen Nutzen bieten. Das macht insbesondere bei Arbeitsschutz-Unterweisungen Sinn, um die Sicherheit der Mitarbeiter im Unternehmen zu erhöhen.
Lernen ist ein ein dynamischer Vorgang, der sich nicht an klar strukturierte Abläufe festmachen lässt. Es finden vielmehr unterschiedliche Prozesse statt, die in Summe unsere Lernleistung bestimmen.
Es ist gar nicht so schwierig, Schulungen so zu gestalten, um eine hohe Lernleistung bei den Mitarbeitern zu ermöglichen. Die fünf besten Tipps haben wir einmal für Sie zusammengestellt.
1. Orientierung geben und das „warum“ klären
Wenn Teilnehmer die Hintergründe kennen, warum eine Schulung notwendig ist und was damit erreicht werden soll, steigt deren Akzeptanz. Diese Einsicht baut Widerstände ab und hilft, sich auf den Lernprozess einzulassen. Informieren Sie zu Beginn über den Ablauf, die Inhalte und den Zeitplan. Für Lernende ist es wichtig zu wissen, was auf sie zukommt und was von ihnen erwartet wird. Das baut Nervosität und Ängste ab. Wenn Sie offen und transparent informieren, motivieren sie ihre Teilnehmer im Idealfall schon zu Beginn des Kurses. Teilnehmer erzielen Lernerfolge, wenn die Lernanstrengungen von einer klaren Orientierung begleitet sind.
2. Multimediales Lernen und viele sensorische Systeme ansprechen
Bei der methodischen Planung Ihrer Kurse sollten Sie viele sensorische Systeme ansprechen. Das heißt, sie machen die Lerninhalte in Form von Texten, Bildern, Videos, Präsentationen und Audios verfügbar. Das führt beim Lernenden zu einem Wissen mit hoher Speicherstärke, welches langfristig verfügbar ist. Wenn Sie dann noch den Inhalt in anderen Kontexten präsentieren, verknüpft und vernetzt sich das Wissen. Wir zeigen in diesem Artikel, wie Sie dazu das flexible Lernen nutzen können.
Nach neuesten Studien wird die Lernleistung schwächer, wenn einem Teilnehmer nur Informationen über einen präferierten Sinneskanal präsentiert werden.
3. Fordernde Inhalte erstellen
Bei der didaktischen Planung ihrer Schulungen geht es um die zu vermittelnden Inhalte. Es ist nicht immer einfach, für alle Teilnehmer das passende Niveau zu definieren. Planen Sie die Schulungen so, dass sie ihre Teilnehmer eher überfordern als unterfordern. Auch hier haben Studien nachgewiesen, dass die Lernleistung umso größer ist, desto mehr man sich beim Lernen anstrengen muss. Wenn Sie ihre Kurse zu einfach machen ist die Gefahr groß, dass wenig gelernt wird und der Kurs seine Ziele nicht erfüllt.
4. Schulungen mit einem Test beginnen
Der altbekannte Schulungsablauf beginnt mit dem Lernen und endet mit einem Test. Nun haben aber neue Studien nachgewiesen, dass Testeinheiten vor dem Lernen (selbst wenn man hier viele Antworten raten muss) zu einer höheren Erinnerungsleistung führen.
Der Rhythmus aus Testen – Lernen – Testen ist besser als Lernen – Lernen – Testen.
Durch die anfängliche Testsituation vernetzen wir die Lerninhalte und das Speichern im Gedächtnis geschieht stärker. Frühe Selbstprüfungen können demnach die Gedächtnisleistung um 30 Prozent erhöhen.
5. Feedback einholen für besseres Lernen
Regelmäßiges Feedback zu den angebotenen Schulungen hilft den Planern und den Teilnehmern. Damit ist ein Abgleich möglich, ob die anvisierten Lernziele tatsächlich mit der Wahrnehmung der Teilnehmer übereinstimmen. Die Schulungsteilnehmer fühlen sich ernst genommen und geben wichtige Hinweise, wie und wo Schulungen verbessert werden können.
Diesen Kommunikationskanal sollten sie also nicht vernachlässigen. Zumal dadurch die Lernatmosphäre verbessert wird, was ebenfalls positiv zur Lernleistung beiträgt.
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