Arbeitsunfälle ziehen zwei unterschiedliche Konsequenzen nach sich. Da haben wir zunächst den gesundheitlichen Schaden, den allein der Mitarbeiter trägt. Es gibt aber auch immer einen finanziellen Schaden, dir Kosten für einen Arbeitsunfall, den das Unternehmen zahlen muss.
Wir möchten hier einmal die monetäre Seite des Arbeitsschutz betrachten. Kann man die Kosten, die durch einen Arbeitsunfall entstehen, verallgemeinern oder sind diese nur individuell bestimmbar?
Die Kosten für die Volkswirtschaft
Unser Nachbarland Österreich kalkuliert zum Beispiel die volkswirtschaftlichen Kosten, die pro Arbeitsunfall anfallen. Wirtschaftswissenschaftler haben dabei die Vernichtung volkswirtschaftlich nutzbarer Werte kalkuliert. Dazu zählen Arbeitsleistung, Werkzeuge, Geräte und Machinen. Ein einzelner Arbeitsunfall belastet demnach die österreichische Volkswirtschaft mit durchschnittlich 12.500 Euro.
In Summe sind es 1,5 Milliarden Euro, die der Staat und die Volkswirtschaft in Österreich jährlich aufwenden müssen.
Die Zahlen für Deutschland sind um den Faktor zehn höher. Gewaltige 15 Milliarden Euro stehen hier jährlich auf der Kostenseite, die durch Arbeitsunfälle verursacht werden.
Die Kosten, die ein Arbeitsunfall erzeugt, für Unternehmen
Auch hier gibt es durchschnittliche Berechnungen, die allerdings weit von den realen Kosten abweichen können. Zu unterschiedlich sind die Branchen und die Betriebsgrößen. Viele Unternehmer kalkulieren pauschal mit 500 Euro pro Tag, die ein Arbeitsunfall verursacht. Damit setzt man die Kosten auf keinen Fall zu niedrig an. Die Handwerkskammern kommen zum dem Ergebnis, dass kleine Unternehmen mindestens 200 Euro pro Tag und größere Betriebe eher 400 Euro pro Unfalltag kalkulieren sollten.
Berechnet man die durchschnittlichen Kosten pro Unfall und Betrieb, muss man laut der DGUV 2.300 Euro als Unternehmen aufwenden.
Wie setzen sich die Kosten von einem Arbeitsunfall zusammen?
Da haben wir zunächst die direkt zuordnungsbaren Mitarbeiterkosten. Fällt ein Mitarbeiter aus, muss Ersatz organisiert werden oder die anderen Kollegen müssen Überstunden leisten. In beiden Fällen fallen zusätzliche Personalkosten an.
Wenn bei einem Unfall Werkzeuge, Maschinen oder andere Geräte kaputtgehen, fallen Sachkosten an. Diese müssen ersetzt und neu beschafft werden.
Bei Arbeitsunfällen während der Produktion von Gütern und Produkten, kann die Herstellung zeitweise aussetzen. In diesem Fall muss das Unternehmen die Kosten für den Produktionsausfall tragen.
Wenn die Berufsgenossenschaft bei langwierigen Verletzungen zur Zahlung verpflichtet ist, erhöht sich anschließend die Beitragszahlung der BG für das Unternehmen. Eine übliche Erhöhung um fünf Prozent ist schon ausreichend, um einige Hundert Euro Mehrkosten im Jahr zu haben.
Return on Prevention – Investition lohnt sich
Die DGUV hat mittlerweile eine Präventionsbilanz veröffentlicht. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Bräunig (Justus-Liebig-Universität Gießen) hat sich die Auswirkungen von Investitionen zum Arbeitsschutz genau angesehen. Das Ergebnis ist eindeutig. Wenn Unternehmen Gefährdungen reduzieren und gleichzeitig das Gefährdungsbewusstsein der Mitarbeiter erhöhen, führt das langfristig zu sinkenden betrieblichen Kosten. Investitionen in den Arbeitsschutz „rechnen“ sich damit für Unternehmen. Der Return on Prevention (ROP) beträgt nach der Studie 2,2.
Jeder investierte Euro führt langfristig zu einer Einsparung in Höhe von 2,20 Euro.
Fazit
Prävention und Investitionen in den Arbeitsschutz lohnen sich. Unternehmen spüren damit deutliche betriebswirtschaftliche Vorteile. Gerade im Bereich der Arbeitsschutz-Unterweisungen macht sich zum Beispiel der Nutzen einer modernen Lernplattform schnell bezahlt.
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